Hennigsdorf: Mobilität neu denken

FDP Hennigsdorf mit neuen Ideen für ÖPNV (Symbolbild)
Die FDP Hennigsdorf stellt neue Ideen zum ÖPNV vor (Symbolbild)

Die Freien Demokraten aus Hennigsdorf wagen einen neuen Vorstoß für mehr Mobilität und Klimaschutz. Die Stadtverordnetenversammlung soll im Oktober einem Prüfauftrag zustimmen, den FDP und SPD gemeinsam eingebracht haben. In diesem Prüfauftrag wird der Bürgermeister aufgefordert, sich mit dem Landkreis und dem Landrat in Verbindung setzen und die Einführung einer Citycard im Hennigsdorfer Stadtgebiet prüfen lassen.

Keine Denkverbote

Ralf Nikolai ist Fraktionsvorsitzender der Hennigsdorfer FDP-Fraktion und Mitglied im Kreistag Oberhavel. Es ist seine Initiative, auf die dieser Prüfauftrag zurückgeht. „Das Neun-Euro-Ticket weiterführen, CO² einsparen, die Umwelt entlasten, Lärm und Verkehr aus der Innenstadt verbannen, bzw. verringern, den ÖPNV ausbauen und attraktiver machen: Alles Wünsche und Ziele, die nicht immer leicht umzusetzen und zu finanzieren sind“, weiß der erfahrene Kommunalpolitiker. Die City-Card für Hennigsdorf könnte diese Ziele zusammenbringen.

Ralf Nikolai, FDP Hennigsdorf
Fraktionsvorsitzender der FDP Hennigsdorf und Kreistagsmitglied Ralf Nikolai
Vorhandene Buslinien nutzen – neue Fahrgäste gewinnen

Der FDP fordert dabei keine zusätzliche Buslinien oder engere Taktungen, sondern will vorhandene Linien wirtschaftlicher betreiben. Nikolai: „Hennigsdorf ist durch ein Netz von Buslinien erschlossen. Diese Buslinien sind getaktet und verfahren nach einem festgelegten Fahrplan. Die Kosten für den Betrieb der Strecken stehen fest und werden durch Fördermittel, Zuschüsse und Fahrkartenerlöse finanziert. Nur selten sind die Busse ausgelastet, manchmal nicht einmal zu 10 Prozent.“ Platz genug also, damit mehr Hennigsdorfer die vorhandenen Buslinien nutzen. Es wird also kein Fahrplankilometer mehr anfallen, kein Kraftstoff mehr verbraucht, auch personell gibt es keine zusätzlichen Bedarfe. „Durch die Citycard erwarten wir mehr Fahrgäste. Die Mitbenutzung des vorhandenen Buslinienverkehrs steigt, ohne dass Mehrkosten entstehen. Mit dieser Citycard kann sich der Bürger im Hennigsdorfer Stadtgebiet frei im öffentlichen Nahverkehr bewegen. Die Citycard ersetzt in diesem Fall den Fahrschein im Stadtgebiet.

Pilotprojekt für den Landkreis

Eine gute Idee für mehr Mobilität, denn die Busse fahren sowieso, nur dass die Citycard mehr Fahrgäste bringt und die Wirtschaftlichkeit des Busverkehrs erhöht.

Ralf Nikolai ist von der Citycard überzeugt: „Um den innerstädtischen motorisierten Individualverkehr zu verringern, darf es keine Denkverbote geben. Wir müssen die Zukunft neu denken“, so Nikolai. „Nachfolgenden Generationen dürfen wir keinen Scherbenhaufen hinterlassen und deshalb müssen wir heute handeln“.

Hennigsdorf kann hierbei eine Pilotfunktion zukommen: Denn viele Orte in Oberhavel haben eine ähnlich große Flächenausdehnung wie Hennigsdorf mit seinem Zentrum, dem Norden sowie den Ortsteilen Nieder Neuendorf und Stolpe Süd. „Bei Einführung einer solchen Card werden Quellverkehre eingeschränkt, der ÖPNV wird für die Bürger attraktiver. Weniger Verkehr auf den Straßen bei höherer Mobilität, durch ein attraktives Angebot“.

Nahverkehr in Oberhavel (Symbolbild)
FDP Hennigsdorf schlägt Citycard vor (Symbolbild)