Partnerschaft statt von oben herab
Am 27. Juni 2022 hatten 1.685 Menschen für bessere Schulbedingungen in Oberhavel geworben. In einer Petition an den Landkreis fordert der Kreiselternrat als Absender der Petition „Für gute Schulen“ unter anderem kürzere Schulwege durch den Neubau weiterer Schulen, eine Mindestausstattung der Schulen, und eine realistische Berechnung der Schülerzahlen. Unser Bildungsfachmann Ralf Nikolai, der auch stellvertretender Bildungsausschussvorsitzender ist, nahm die Petition damals mit entgegen.
Jetzt hatte die Kreisverwaltung einen vierseitigen Antwortentwurf erstellt, mit dem diese Petition zurückgewiesen werden soll. Dies hatte unsere Fraktion bereits im Kreisausschuss gerügt und der Verwaltung vorgeschlagen, den Entwurf zu überarbeiten. „Diese Antwort ist ein Schlag ins Gesicht für jedes engagierte Elternteil in Oberhavel. Auch wenn die Antwort inhaltlich nicht falsch ist, werden die Eltern wie lästige Petenten behandelt und mit banalen Aussagen ruhiggestellt“, kritisiert Uwe Münchow, Fraktionsvorsitzender FDP/Piraten. „Der Kreiselternrat ist kein lästiger Petent, sondern unser Partner für die Verbesserung der Schulsituation in Oberhavel“, so Münchow.
Unsere Fraktion hätte der ablehnenden Antwort der Kreisverwaltung daher im Kreistag am 14. September 2022 nicht zugestimmt. Doch inzwischen hat der Kreiselternrat sich an die Politik gewendet und das brachte auch andere Parteien zum Umdenken. Die Vorlage wurde zurückgestellt, die Verwaltung wurde gebeten, mit den Fraktionen eine geeignete Vorgehensweise zu finden.
Zur Petition selbst äußerte sich unser Fraktionsvorsitzender im Kreistag am 14.9. unter anderem wie folgt: „Eltern wollen für ihre Kinder vor allem eins: Sicherheit. Sicherheit, dass die Schulwege kurz sind, die Sicherheit einer guten schulischen Versorgung mit Lehrkräften, modernen Unterrichtsmitteln und damit gute Entwicklungschancen. Mit dem Schulentwicklungsplan haben wir den Weg frei gemacht für neue Schulen und kürzere Schulwege. Seitdem hat sich aber nichts getan. Der neue Schulentwicklungsplan darf aber kein Papiertiger werden. Daher müssen wir jetzt rasch für ein neues Gymnasium im Südkreis, für eine weiterführende Schule in Oberkrämer und die Wiederinbetriebnahme der Oberschule Fürstenberg sorgen.“
Unsere Kreistagsfraktion unterstützt somit die Forderungen des Kreiselternrates und der 1.685 Unterzeichner dieser Petition. Denn wir wollen ebenfalls kürzere Schulwege, eine gute Ausstattung unserer Schulen (die größtenteils gegeben ist). Wir wollen wegkommen von den unrealistischen Schätzzahlen, von überfüllten Schulen und frustrierten Schülern und Eltern. Wir danken allen, die diese Petition unterschrieben haben und uns damit immer wieder daran erinnern, dass eine gute Bildung die Grundvoraussetzung für unseren Wohlstand ist. Die FDP wird in der Fraktionsgemeinschaft mit den Piraten auch künftig die Umsetzung des Schulentwicklungsplanes kritisch überwachen.