Radverkehr zum Berufsersatzverkehr ausbauen

FDP Oberhavel zum Radverkehr (Symbolbild Radfahrer im Sonnenuntergang)
Die Freien Demokraten Oberhavel nehmen zum Netzplan Radverkehr Stellung (Symbolbild)

Im Rahmen der Fortentwicklung des „Netzplans Radverkehr“ durch den Landkreis waren alle Fraktionen gebeten, bis zum 14.10. ihre Stellungnahme an die Kreisverwaltung zu schicken. Dem ist die Fraktion FDP/Piraten nachgekommen. Hierzu erklärt Uwe Münchow, Fraktionsvorsitzender von FDP/Piraten und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Mobilität und Digitalisierung:

„Die Bedeutung des Radverkehrs zur Umsetzung der Verkehrswende wird immer noch unterschätzt. Noch immer wird Radfahren primär als Freizeitverkehr betrachtet. Wir sehen den Radverkehr dagegen verstärkt als „Berufsersatzverkehr“. Denn Menschen steigen immer öfter vom Auto aufs Fahrrad. Beispiele in Berlin zeigen: Gut ausgebaute, sichere Radwege werden angenommen. Dem hat Politik Rechnung zu tragen. Im vorliegenden Netzplan hingegen wird dem Radverkehr als Berufsersatzverkehr zu wenig Beachtung geschenkt. Wir möchten diesen Blick weiten, ohne dabei touristische Radwege zu vernachlässigen.

Unsere Fraktion steht zu den Beschlüssen des Mobilitätskonzeptes Oberhavel 2040. Die Fortschreibung des Netzplanes wäre gut geeignet, um den Umsetzungsstand des Mobilitätskonzeptes darzustellen und aufzuzeigen, bis wann welche Maßnahmen für den Radverkehr aus dem Konzept umgesetzt werden. Damit wir an allen Bundes-, Land- und Kreisstraßen im Kreisgebiet ein gut ausgebautes Radwegenetz bekommen, müssen wir Vertreter von Bund und Land in den Landkreis einladen, verfügbare Fördermittel nutzen und Zuständigkeitsfragen zurückstellen.

Kinder auf Fahrrädern (Symbolbild)
FDP fordert: Sicherheit muss für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet sein (Symbolbild)

Wir unterstützen Radschnellwegverbindungen zwischen Berlin und Oberhavel, insbesondere den Ausbau der Berliner Radschnellroute 10 bis Velten. Zudem brauchen wir eine sichere Radwegverbindung zwischen Glienicke und Hohen Neuendorf. Generell müssen wir die Qualitätskontrolle unserer Radwege ausbauen. An allen Bahnhöfen im Landkreis wollen wir neue diebstahlsichere Radstellplätze schaffen und fördern.

Verbesserungsbedürftig ist die äußere Form des Netzplans. Die nacheinander aufgereihten Übersichten, Beschlüsse, Karten, Empfehlungen, etc. wirken lieblos aneinandergefügt und werden der Bedeutung des Themas Radwegenetz nicht gerecht. Viele Dokumente können in die Anlage gepackt werden. Dafür sollte der inhaltliche Teil einen roten Faden haben und ein Fazit enthalten, aus dem sich die Prioritäten für die nächsten Jahre ergeben.

Zudem appellieren wir an Landkreis und Polizei, auch die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Denn viele fühlen sich durch eine Minderheit rücksichtsloser Radfahrer gefährdet. Insbesondere bei verkehrsgefährdendem Fahrverhalten gegenüber Fußgängern wird zu oft weggeschaut. Daher müssen Landkreis und Polizei auch bei Radfahrern konsequent die Einhaltung der StVO kontrollieren und durchsetzen.